1. März – Tag der Unabhängigkeit
Vor genau 19 Jahren war es so weit. Jugoslawien war schon vom Zerfall betroffen. Der damalige Präsident von Bosnien und Herzegowina, Alija Izetbegović hat sich gemeinsam mit mazedonischen Kollegen Kiro Gligorov, stark für ein Verbleib Jugoslawiens eingesetzt. Es waren verschiedenste Szenarien als Lösung vorgeschlagen worden, aber eine nicht so strenge Konföderation war vielen als gute Lösung, aber nach dem Slowenien und Kroatien sich für unabhängig erklärt haben, blieb die Wahl bei den Bosniern zwischen Unabhängigkeit (was damals auch als mögliche Konfliktursache gegolten hat) oder Verbleib im Teiljugoslawien unter serbischer Oberhand. Nach langem Hin- und Her hat man sich doch entschieden ein Volksreferendum zu organisieren. Aus dieser Zeit ist ein Video geblieben wo Radovan Karadžić – heute wegen Kriegsverbrechen angeklagt – im bosnischen Parlament eine grausame Rede gehalten hat und mit dem gedroht hat was später auch passiert ist, nähmlich Massenmörden, Vergewaltigungen und Vertreibung der moslemischen Bevölkerung.
Bei uns in Bosnien und Herzegowina muss alles ganz spezifisch sein, so auch die Volksbefragung. Urnengang war für den 29.02.1992 angesetzt, aber dann hat man schnell eingesehen, dass man für so was zwei Tage braucht und das war dann auch für den 1.3.1992. verlängert worden. So ist der 1. März als Tag der Unabhängigkeit Bosnien und Herzegowina geworden. An den beiden Tagen haben etwa 2/3 der Bevölkerung (fast 66%) für die Unabhängigkeit gestimmt – nach damaligen Statistiken fast alle Moslems und grossteil der Kroaten hat für die Unabhängigkeit gestimmt.
Nach etwa einem Monat fielen erste Schüsse in Bosnien und Herzegowina und dann fing der Krieg an. Aber das ist eine andere Geschichte für die man mehr als nur ein Blog b