Srebrenik
Meine virtuelle Reise fängt dort wo ich bin, wo ich die meiste Zeit meines Lebens (bis jetzt waren es 18 Jahren, im Vergleich zu 12 Wiener Jahren) verbracht habe, die Reise fängt in Srebrenik an.
Geschichte
Srebrenik (dt. Zöwernik) wird zum ersten Mal in der Urkunde von Ban Stjepan Kotromanić II erwähnt. In dieser Urkunde von 15.02.1333 gibt Stjepan der Zweite Ston und Rat – heutige kroatische Städte an der Küste – an Republik Dubrovnik über. Zu dieser Zeit war Srebrenik die Hauptstadt von damaligen Bosnien. Im Oktober 1464 wurde der nord-östliche Teil von Bosnien durch ungarischen König Matija Korvin besetzt. Srebrenik wurde zu einer streng militärisch geregelten Zone umformt mit dem kroatischen adeligen Nikola Iločki als Oberhaupt.
Es gibt zwei historische Versionen wie die Osmanen die Stadt eingenommen haben. Die eine Version sagt, dass die Stadt im Jahre 1512 zusammen mit der Stadt Teočak besetzt haben. Die zweite Version von 1521 sagt, dass der bosnisch-osmanische Feriz-Beg Städte Srebrenik, Sokol und Tešanj in einem Zug besetzt hat. Viel interessanter ist die Volksversion über Besatzung von Srebrenik.
Osmanische Armee hat die Stadt lange belagert. Als die Stadtbewohner gesehen haben, dass sie keine Chance haben, haben sie die Hufeisen bei den Pferden umgekehrt gemacht. Sie sind heimlich, nachts aus der Stadt rausgeritten. Da die Spuren umgekehrt waren, haben die Türken gedacht, dass die Verstärkung eingetroffen war und so stand die Stadt tagelang leer.
Bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg verlor Srebrenik an der Bedeutung. Erst nach dem die Eisenbahnverbindung zwischen Brčko und Banovići (Tuzla) im Jahre 1946 fertig wurde, kam ein Lebenszeichen in Srebrenik. Die Stadt wurde um die Bahnstation neugebaut, etwa 7 Kilometer unter der Burg.
Während des Bosnienkrieges war Srebrenik nur in den Tagen von 18.6. bis 21.6.1992 in akuter Kriegsgefahr. Die lokale serbische Bevölkerung teilte sich in zwei Lager. Die einen blieben und legten die Gewehre nieder (Dörfer wie Jasenica, Špionica, Zubovo Brdo, usw.) und die anderen (Tinja, Potpeć, usw.) entschieden sich auf die serbische Seite zu wechseln und liefen in serbisches Dorf Smoluća über, von wo sie Ende August Richtung Ozren weitergingen. Auseinandersetzungen zwischen bosnischen Kroaten und Muslimen blieben im nordöstlichen Teil von Bosnien somit auch in Srebrenik aus. Die nächstgelegene Frontlinie zwischen bosnischen Armee und serbischen Belagerungstruppen war etwa 20 Kilometer weiter nördlich von Srebrenik, so war es möglich nur durch die schwere Artillerie und Luftangriffe die Stadt zu gefährden. Diese passierten aber glücklicherweise nicht so oft, so konnte man in der Stadt quasi-normal leben.
Heute ist Srebrenik eine wiederbelebte Stadt, eine Grossbaustelle wo an jeder freien Wiese ein Wohnhaus gebaut wird. Was fehlt sind die Anlagen für jüngere Generationen. Inzwischen gibt es einige Jugendorganisationen die versuchen die Lage zu verbessern.
Die Lage
Srebrenik befindet sich im nordöstlichen Teil von Bosnien und Herzegowina, etwa 150 km nördlich von Sarajewo, direkt auf der Eisenbahnverbindung zwischen Tuzla und Brčko. Bis zur Grenze mit Kroatien sind es etwa 45 Minuten fahrt – genauso viele Kilometer, aber die Strecke zwischen Srebrenik und nordbosnischen Stadt Orašje an der Grenze mit Kroatien ist durch dichtes Verkehr gekennzeichnet, so ist es mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h zu rechnen.
Die Stadt liegt in der Tal von Fluß Tinja, der an einigen Stellen geheime und sehr angenehme Bademöglichkeiten bietet. Östlich der Stadt – dort wo die Burg ist – erstreckt sich das Gebirge Majevica. Der höchste Berg von Majevica ist Stolice mit 915m, aber auf der Seite von Srebrenik ist es der Spitz Okresanica mit 816 meter. Srebrenik liegt etwa auf 199m.
Im Jahre 1991 – die letzte Volkszählung in Bosnien – lebten in der Gemeinde Srebrenik 40.896 Einwohner. Heute schätzt man diese Zahl auf etwa 45.000 Einwohner. Viele Einwohner sind vor dem Kriegszustand in die benachbarte Länder und EU geflohen, dafür sind aber viele Flüchtlinge aus dem östlichen Teil von Bosnien gekommen und sich in Srebrenik niedergelassen. In der Stadt selbst leben etwa 10.000 Einwohner.
nice template